Geschichte der Peritonealdialyse
Das anatomische Wissen um Aufbau und Struktur des Bauchfells reicht mindestens schon 5000 Jahre zurück. Die ersten Bauchhöhlenspülungen werden Stephen Hales und Christopher Warrick im Jahr 1730 beschrieben. Damals spülte man mit Rotwein, den man durch ein Lederrohr in die Bauchhöhle einflößte.
Erste Bauchhöhlenspülungen
im 18. Jahrhundert
Mit den ersten professionellen wissenschaftlichen Arbeiten auf zellulärer Ebene (1862 Recklinghausen, 1877 G. Wegener) wurden die Grundlagen für die erste klinische Peritonaldialyse (PD) von Georg Ganter in Würzburg gelegt. Es folgten weitere wichtige Entwicklungsschritte in der Bauform der Katheter, die anfangs noch als Stilettkatheter aus Stahl zur peritonealen Lavage (Spülung der Körperhöhle) gefertigt wurden (Stefan Rosenak). Mit der Einführung flexibler Kunststoffkatheter aus Polyäthylen wurde 1959 erstmals der Langzeiteinsatz möglich.
Die erste automatisierte Peritonealdialyse erfolgte Anfang der 60er Jahre: Fred S.T. Boen entwickelte das erste automatische PD-System, Norman Lasker den ersten Cycler.
Sichere Bauchhöhlendialyse seit den 70er Jahren
Die Bauchhöhlendialyse oder Peritonealdialse (PD) wie sie heute weltweit zum Einsatz kommt, hat mit der Verfügbarkeit von Verweilkathetern aus Silikon-Kautschuk den Durchbruch geschafft. 1975 wurde das erste Konzept einer kontinuierlichen ambulanten Bauchfelldialyse CAPD (continuous ambulatory peritoneal dialysis) von Popovich und Moncrief (Texas) entworfen. Kurze Zeit später kam der endgültige Durchbruch der heutigen Form der CAPD durch die Arbeitsgruppe Oreopoulos in Toronto.